Hast Du schon einmal beobachtet, wie Pferde aufeinander zugehen?
Die Tiere fixieren dabei nie ihre Gesichter, sondern nähern sich stets der Schulter des Gegenübers. Dieser "Schulterpunkt" hat für Pferde eine wichtige Bedeutung, die ein erfahrener Reiter nicht ignorieren sollte. Pferde gehen in freier Wildbahn niemals Kopf an Kopf nebeneinander. Gewöhnlich folgt ein Pferd dem anderen, wobei es, wenn schon nicht hinter dem Schweif, so zumindest hinter der Schulter seines Vorgängers bleibt. Wird dieser Punkt überschritten, so beißt oder schlägt das vorhergehende Pferd. Willst Du nun mit einem jungen oder unerfahrenen Pferd zu einem anderen Reiter aufschließen und neben ihm reiten, so wird Dein Pferd eine Abwehrreaktion des Artgenossen erwarten. Es wird entweder zurückbleiben oder anziehen, um möglichst schnell und ungefährtet zu überholen, oder selbst nach dem anderen Pferd treten oder beißen. Das nebeneinanderreiten ist aber für trainierte und geübte Pferde meistens kein Problem.